Der BVKJ und die DGAAP begrüßen die in Deutschland erstmalige Ausschreibung einer W2-Professur für Ambulante Allgemeine Kinder- und Jugendmedizin und Pädiatrische Infektiologie an der Universitätsklinik Augsburg vom 03.10.2025. Mit der neu geschaffenen Professur für Ambulante Allgemeine Kinder- und Jugendmedizin und Pädiatrische Infektiologie hält nun auch die ärztliche Primärversorgung von Kindern und Jugendlichen Einzug in die universitäre Lehre und Versorgungsforschung.
Schätzungsweise 10% der erwachsenen Bevölkerung und 6% der Kinder (bzw. deren Eltern) geben anamnestisch eine "Penicillinallergie" an, wobei die tatsächliche Prävalenz echter Allergien erheblich niedriger ist. Dieses seit vielen Jahren beobachtbares Phänomen führt dazu, dass Patient*innen von der Anwendung von Standard-Antibiotika ausgeschlossen werden, was zum Ausweichen auf Reserve-Antibiotika führt.
Der BVKJ e.V. hat sich am 19. September 2025 gemeinsam mit anderen ärztlichen Verbänden an Bundesgesundheitsministerin Nina Warken gewandt. In ihrem offenen Brief äußern die Verbände deutliche Bedenken gegenüber geplanten Änderungen, die Apotheken ärztliche Aufgaben übertragen würden, und warnen eindringlich vor möglichen Risiken für die Patientensicherheit sowie vor einer Schwächung der bewährten Zusammenarbeit im Gesundheitswesen.
Ambulante Weiterbildung ist ohne sichere, stabile Finanzierung nur schwer zu realisieren. Damit die Versorgung von Kindern- und Jugendlichen auch in Zukunft gesichert ist, setzt der Junge BVKJ sich für die Aufnahme der pädiatrischen Weiterbildung in die Förderung der hausärztlichen Weiterbildung nach § 75a SGB V und eine Verbesserung der ambulanten Weiterbildungsstrukturen ein.
Im Vorfeld des heutigen Welttages der Patientensicherheit am 17. September zeichnete die Bundesärztekammer einen Vodcast auf. Im Mittelpunkt stand die sichere Versorgung von Kindern – einer besonders vulnerablen Patientengruppe. Neben BVKJ-Präsident Dr. Michael Hubmann diskutierten weitere Expert*innen über Prävention, Gesundheitskompetenz und die gesellschaftliche Verantwortung für hochwertige Kinder- und Jugendmedizin.