Anlässlich des tragischen Todesfalls eines an Diphtherie erkrankten Jungen in Berlin rufen Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach und der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzt*innen (BVKJ) Dr. Michael Hubmann alle Eltern in Deutschland auf, ihre Kinder mit Impfungen zu schützen. "Gerade für Kinder und Jugendliche sind Impfungen die beste Möglichkeit, sich vor schweren Krankheiten zu schützen", betont Hubmann.
Der Spitzenverband der Fachärztinnen und Fachärzte Deutschlands (SpiFa), der BVKJ und der Hausärztinnen- und Hausärzteverband reagieren mit Unverständnis auf die Aussagen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), wonach die von FDP, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und SPD vereinbarte Entbudgetierung hausärztlicher Leistungen für die Selbstverwaltung kaum umsetzbar sei. Dies sei inhaltlich nicht nachvollziehbar und ein fatales Signal der KBV an Politik und Praxen.
Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzt*innen e.V. (BVKJ) begrüßt, dass SPD, Grüne und FDP in der letzten Sitzungswoche die Entbudgetierung der Hausärzte beschließen wollen, denn der primärärztliche Sektor muss gestärkt werden – für Erwachsene wie für Kinder und Jugendliche gleichermaßen. Gleichzeitig ist die Enttäuschung groß, dass die Weiterbildungsförderung für die Kinder- und Jugendmedizin, wie sie in der Allgemeinmedizin bereits besteht, vorerst nicht kommen wird.
Die elektronische Patientenakte (ePA) kann insbesondere für chronisch kranke Kinder und Jugendliche Vorteile bringen. Allerdings überwiegen derzeit die „Risiken und Nebenwirkungen“. Bundesgesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, in Kürze Lösungen dieser Probleme vorzulegen. Solange die Probleme nicht gelöst sind, rät der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzt*innen e.V. (BVKJ) Eltern, die Nutzung der ePA sorgsam zu prüfen.
Der "ÄrzteTag"-Podcast hat unter dem Titel "Kindergarten Gesundheitspolitik" eine neue Podcast-Reihe gestartet. Denis Nößler und Dr. Michael Hubmann blicken gemeinsam auf die großen und kleinen Themen in der kinderärztlichen Praxis und in der Gesundheitspolitik. Hubmanns großer Wunsch ist eine generationengerechte und "enkeltaugliche" Gesundheitspolitik. "Wir müssen jetzt Verantwortung übernehmen und langfristig denken – für unsere Kinder und Enkelkinder", sagt er.