12.09.2004
Das Schuljahr ist in einigen Bundesländern gerade wenige Wochen alt, doch schon kommen die ersten Eltern in die Kinder- und Jugendarztpraxen und verlangen Medikamente, damit ihr Kind sich besser konzentrieren kann. "Diese Eltern erkennen ganz richtig, dass die Fähigkeit zur Konzentration der Schlüssel ist für den Schulerfolg und deshalb viel wichtiger ist als etwa ein Riesenvokabelschatz," sagt dazu die Sprecherin des nordrheinischen Berufsverbande der Kinder- und Jugendärzte, Dr. med. Sylvia Schuster.
"Nur wer seine Aufmerksamkeit gezielt auf eine Aufgabe richten kann, hat die Chance, sie zu lösen. Stures Pauken hilft auf die Dauer nichts, wenn das Kind sich nicht innerlich dem Lernen öffnet und sich auf den verlangten Stoff konzentrieren kann. Medikamente können diese Konzentration zwar fördern, ein solches Gehirndoping ist für gesunde Kinder jedoch der falsche Weg, denn es verursacht psychische Abhängigkeit. Die Schüler verlieren den Glauben an die eigenen Kräfte und verlassen sich immer mehr auf die chemischen Helfer. Besser: die Konzentrationsfähigkeit gezielt fördern und steigern." Eltern sollten dazu als erstes den Alltag ihrer Kinder entrümpeln, so die Düsseldorfer Kinder- und Jugendärztin: "Jeden Nachmittag Programm ist eindeutig zuviel.
Falls das Kind trotz dieser Maßnahmen unkonzentriert, fahrig und zappelig wirkt, sollten die Eltern es dem Kinder- und Jugendarzt vorstellen und sich beraten lassen.
Pressestelle:
Dr. med. Sylvia Schuster
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